12. Nur noch 7 Tage...

Hallo ihr Lieben,

es sind wirklich nur noch 7 Tage, bis es endlich losgeht - mein Auslandsjahr. Es ist unglaublich wie schnell die Zeit doch vergangen ist. Ende Mai des letzten Jahres habe ich mich für das Parlamentarische Patenschafts-Programm beworben. Ich habe während der gesamten Bewerbungsphase immer gehofft, dass ich schlussendlich in die USA fliegen darf - erwartet hatte ich es aber nie wirklich. Nach der Bewerbung folgte das persönliche Auswahlgespräch, dann die Zusage, dass ich eine Runde weiter gekommen sei. Ich stellte mir vor, wie es wohl sein würde, ein Jahr in den USA zu verbringen und ein nahezu vollkommen neues Leben zu beginnen. Zuhause redete ich von nichts Anderem mehr und malte mir in meinen Gedanken mein Auslandsjahr aus, obwohl ich noch nicht einmal wusste, ob ich tatsächlich für ein Jahr nach Amerika fliegen würde. Mein Traum von einem Jahr USA rückte immer näher und näher an die Wirklichkeit heran. Im Februar diesen Jahres dann die Entscheidung - das Endrundengespräch mit meinem Abgeordneten.
Ich wusste vor dem Termin, dass das folgende Gespräch über 10 Monate Aufenthalt in den USA entscheiden würde. Ich glaube, ich war noch nie so nervös und aufgebracht wie vor diesem Termin. Man ist so kurz davor, das zu Erreichen, wofür man so lange gekämpft und gearbeitet hat und doch ist es dieses Gespräch, das letztendlich über den Ausgang entscheidet, denn hätte ich das Stipendium nicht bekommen, wäre ich nicht für ein Jahr ins Ausland gegangen.
Als ich zwei Wochen nach dem Endrundengespräch die Zusage erhielt, fiel mir ein riesiger Stein vom Herzen. Dieser Moment war einfach so überwältigend und besonders für mich. Mein Traum von einem Auslandsaufenthalt würde Realität werden, aber wirklich realisiert, dass es bald los geht, hatte ich nie - auch heute noch nicht. Obwohl ich täglich wie selbstverständlich mit den verschiedensten Menschen über mein Auslandsjahr spreche, kann ich mir immer noch nicht wirklich vorstellen, dass ich bald tatsächlich für ein Jahr Deutschland verlasse.



In den letzten Wochen haben mich viele Leute gefragt, ob ich aufgeregt sei, aber ich verneinte immer, nicht weil ich ganz entspannt und lässig wirken wollte, sondern weil das Ganze für mich einfach noch so weit weg erschien. Dann am 25.7 änderte sich meine Gefühlslage schlagartig. An diesem Tag flog die erste Gruppe vom PPP, welche von YFU betreut wird, in die USA. Es war der Erste von insgesamt 6 Gruppenflügen. Den ganzen Tag musste ich daran denken, wo sich die Gruppe wohl gerade befindet und was die einzelnen Personen empfinden. Leute, mit denen man sich noch wenige Tage zuvor unterhalten hatte, waren nun bereits auf dem Weg in die USA. Ein merkwürdiges und komisches Gefühl, vor allem, weil ich wusste, dass es bei mir in einer Woche auch so weit sein würde. Das war der Moment, indem langsam die Aufregung begann in mir aufzusteigen. 


Und jetzt sind es nur noch 7 Tage bis mein "neues Leben" beginnt. In 7 Tagen werde ich in das Flugzeug steigen und mich mehr oder weniger kopfüber in ein neues Abenteuer stürzen. Aber es sind auch noch 7 Tage, in denen ich mich beinahe jeden Tag von Freunden verabschieden muss.
Ich werde oft gefragt, ob ich meine Entscheidung, in die USA zu fliegen, bereut habe, aber ich hatte noch keine einzige Sekunde Zweifel, ob es die richtige Entscheidung war. Solch eine einzigartige Chance werde ich in meinem Leben sicherlich nicht noch einmal bekommen und genau diese Chance möchte ich nutzen, ein unvergessliches Jahr zu erleben.

Ich habe nun (fast) alle formellen Dinge abgeklärt und kann nun mehr oder weniger entspannt die letzten Tage in Good Old Germany genießen. Meine Abschiedsparty steht auch schon unmittelbar bevor und wird am Dienstag, den 1. August im Rick's (ein kleines, putziges Café) stattfinden. Wir werden gemeinsam Pizza essen und hoffentlich einen unvergesslichen Abend zusammen erleben.

Liebe Grüße,
Olivia

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